Die Medizinische Hochschule Hannover warnt: Pilzvergiftungen nehmen zu – vor allem durch den Knollenblätterpilz.
Vergiftung durch Verwechslung
Der grüne Knollenblätterpilz ist einer der giftigsten Pilze in Deutschland. Immer wieder kommt es zu Vergiftungen, weil der Knollenblätterpilz beim Pilze sammeln mit ungiftigen Pilzarten wie dem Champignon verwechselt wird. Ein Problem insbesondere auch für Menschen, in deren Heimat das Pilze sammeln Tradition hat, aber der Knollenblätterpilz seltener oder gar nicht vorkommt – dafür ungiftige Arten, die dem Knollenblätterpilz sehr ähnlich sehen.
Pilze bestimmen lassen
Aufklärung ist also besonders wichtig. Schulungen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie helfen, die regional verbreiteten Pilzarten besser kennen zu lernen. Daneben können auch lokale Pilzvereine aushelfen, wo man gesammelte Pilze oft bestimmen lassen kann. Für den Knollenblätterpilz ist zwischen August und Oktober Saison. Er hat einen Hut in Form einer Glocke oder eines Schirms, der etwa 3 bis 15 cm breit ist. An der Unterseite finden sich weiße Lamellen. Den Knollenblätterpilz gibt es in weiß, grün oder grün-gelb.
Bei Vergiftung besteht Lebensgefahr
Erste Symptome nach dem Verzehr treten nach mehreren Stunden auf. Die Beschwerden ähneln erst einem Magen-Darm-Infekt: Es kommt zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Doch das Gift befällt auch die Leber. Ein bis zwei Tage später können Leberschäden eintreten, die dann zu Störungen der Blutgerinnung führen können. Bei schwerer Vergiftung besteht Lebensgefahr. Wenn Stunden nach dem Pilzverzehr also entsprechende Symptome auftreten, sollten sich Betroffene unbedingt schnellstens an den Giftnotruf wenden, denn eine Vergiftung ist mit einem Gegengift behandelbar. Der Giftnotruf ist rund um die Uhr zu erreichen unter: +49 (0)30 19240.
Quelle: Kinderärzte im Netz